Mein 1. Jahr als Vollblut-Unternehmerin
Eindrücke & Erfahrungen als Selbstständige
Selbstverwirklichung und Freiheit lagen mir schon immer sehr am Herzen
Die weniger erfreulichen Nachrichten
Mein typischer Arbeitsalltag
Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht genau, ob ich so einen habe. Täglich prasseln hunderte von relevanten Themen auf einen ein. Die ersten Wochen, wenn nicht sogar Monate, hatte ich regelmäßig zwanzig Tabs in fünf verschiedenen Fenstern offen, da ich im Minuten-Takt über Informationen im Netz gestolpert bin, die relevant für mich waren. Das reicht von der Buchhaltung über rechtliche Themen, Tools, Informationen über Suchmaschinenoptimierung, Akquise-Konzepten, Veranstaltungen bis hin zur idealen Organisation und vielem mehr. Als Einzelunternehmer bist du allein für alles verantwortlich. Du machst die Terminplanung, legst Druckerpapier ein, schreibst Rechnungen, gehst auf Netzwerkveranstaltungen, pflegst deine Online-Auftritte, erstellst dafür selbst die Inhalte, machst wichtige Verhandlungsgespräche, gehst auf Beratungstermine, gibst Vorträge… ich könnte noch hundert weitere Dinge spontan aufzählen.
Wichtig ist zu erkennen in welchen Bereichen man selbst gut ist und welche Themen man besser auslagern sollte
Glücklicherweise bin ich durch mein Bachelor- und Masterstudium, mein ehemaliges Gewerbe und meine praktischen Erfahrungen bereits ziemlich breit aufgestellt. Allerdings hat man auch hier irgendwann das Problem „Zeit“, denn man kann nicht alles allein machen. Das sollte man sich früher oder später selbst eingestehen und dann einen guten Plan aufstellen. Unabhängig davon sollte man natürlich vorher das Geschäftsmodell ausarbeiten und zumindest einen kurzen Businessplan schreiben. Ich habe mich relativ schnell dafür entschieden, meine Buchhaltung auszulagern. Da ich sonst selbst an alles Relevante denken muss, hatte ich zumindest in diesem elementar wichtigen Bereich von Anfang an professionelle Unterstützung an meiner Seite. Das wertet die eigene Risikoplanung schon mal erheblich auf. In den meisten anderen Bereichen habe ich bisher selbst meine Kompetenzen bestärkt und erweitert. Wie das trotzdem geht, bringt uns gleich zum nächsten wichtigen Punkt.
Stelle dich nicht zu breit auf
Gerade in der Anfangszeit ist man froh über jeden Kunden. So kommt es dann auch schnell, dass man von Logo, über Visitenkarten, Flyer, Webseiten, Social Media über Imagefilme quasi das gesamte Angebot einer Full-Service Agentur anbieten möchte. Der Nachteil daran? Die Menschen können sich nicht wirklich merken was du anbietest und verstehen es meist auch nicht wirklich. Daher auch die vielmals gepredigte Empfehlung: Suche dir eine Nische. Denn die bittere Wahrheit ist: Wenn du alles anbietest, musst du dich in jedes Thema immer wieder ein Stück weit einarbeiten, kannst dein Vorgehen und deine Systeme bei weitem nicht so schnell optimieren, um schneller und effizienter zu arbeiten und kannst so auch nie wirklich viel Geld verdienen.
Baue ein breites Netzwerk auf
Das bringt einem nicht nur Empfehlungen und Kunden, sondern vor allem auch einen unglaublich tollen Austausch. Ich habe noch nie so viele interessante und inspirierende Persönlichkeiten in so einem kurzen Zeitraum kennengelernt. Wöchentliches Coworking und gemeinsame Projekte sind seitdem Teil meines Arbeitsalltags geworden. Das beschreibt wohl auch besser die Frage nach der
Routine im Selbstständigen-Dasein
Es geht weniger um immer gleiche Aufgaben, als um festgelegte Routinen und selbst entwickelte Systeme, um Herr über seine Aufgaben zu werden. Regelmäßig produktive Arbeitszeiten einräumen, Zeitblöcke einplanen für die Aufgaben, die einen ewig beschäftigen, mit denen man jedoch kein Geld verdient. Es sind eher die allgemeinen Regeln, die sich durch kontinuierliches Weiterbilden und Reflektieren ergeben. Dazu gehört zum Beispiel der gute alte Spruch „Get good at things, before you move to the next thing!“ – also werde erst gut in dem, was du tust, bevor du dich bereits der nächsten Aufgabe widmest. Entwickle für dich selbst ein gutes System, baue ein breites Netzwerk und passive Einnahmen auf und so überlebst du auch schwierige Zeiten wie diese. #corona
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